Freitag, 29. März 2013

Heimkino-Review: Harodim


DVD / Blu-Ray Start: 22.03.2013
Laufzeit: ca. 96 Minuten
FSK: 16

Wendecover: Vorhanden
Ton: dts-HD Master Audio 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch

Extras: Making Of und Trailer

Regie: Paul Finelli
Cast: Travis Fimmel, Peter Fonda, Michael Desante

Kurzinhalt:

Der ehemalige Navy Seal Lazarus Fell (Travis Fimmel) verlor seinen Vater (Peter Fonda) bei den Anschlägen des 11. September. Auf der Suche nach den verantwortlichen hinter den Anschlägen täuscht er seinen eigenen tot vor um im Untergrund weiter zu ermitteln. Nach vielen Jahren gelingt es ihm einen der führenden Terroristen in seine Gewalt zu bringen. In seinem Versteck verhört er den Terroristen und erfährt Dinge die für ihn unmöglich zu glauben sind.


This movie is fiction and no fact


Harodim ist dokumentarisch angehaucht. Der komplette Film kommt mit nur 3 Hauptdarstellern aus, die im Zwiegespräch die Geschichte vorantreiben. Alles beginnt mit dem Terroristen und dem Ex-Navy Seal. Im Verhör erzählt der Terrorist gespielt von Michael Desante dem Seal seine Sicht auf die Dinge. Der Terrorist sei in Wirklichkeit das Opfer von einer Verschwörung und sei eigentlich nicht der Drahtzieher. Während Michael Desante seine Geschichte erzählt werden immer wieder Nachrichten, Interviews und weiteres Bildmaterial eingeblendet um die erzählte Geschichte zu untermauern. Langsam aber sicher schüren sich Zweifel in einem, ob das was man all die Jahre lang geglaubt hat überhaupt der Wahrheit entspricht. Nachdem die Zweifel gesät sind und sich eingenistet haben erscheint eine dritte Person im Verhörraum. Diese Person mimt die patriotisch amerikanische Seite. Versucht klar zu machen, dass alles nur Halbwahrheiten sind um Zweifel aufkommen zu lassen und verkauft die Vorgehensweisen als richtig. Als notwendiges Übel. Sowohl der Zuschauer als auch Lazarus Fell sehen hören sich beide Seiten an. Doch welcher der beiden Aussagen kann man trauen?

This movie is fiction and no fact


Kommen wir zu einigen Fakten. Michael Desante ist hier großartig. Es ist wahrlich nicht einfach einen Film nur durch seine Erzählungen voran zu treiben. Doch das gelingt ihm wunderbar. Durch die Einblendungen, die seine Erzählung untermauern wird man richtig hineingezogen. Will mehr über die Hintergründe erfahren. Leider Gottes hat ein Dialog immer auch einen Gegenpart. In diesem Fall in Form von Travis Fimmel. Er spielt einen verrückt gewordenen Navy Seal, der von seinen Erinnerungen aufgefressen wird und anscheinend einen an der Klatsche hat. Hier hätte ich mir als Gegenpart eher einen Seal erwartet, der knallhart ist. Doch der Navy Seal, den Travis Fimmel hier abliefert fängt irgendwann an komplett unnötig zu schluchzen an. Man merkt, dass er versucht einen verrückten zu spielen, doch das sieht alles viel zu aufgesetzt aus.
Die Einblendungen bewirken eine Vermischung zwischen Film und Wirklichkeit. Ist nun alles, wie die Macher sagen, Fiction oder doch Realität? Diese Frage wird nicht beantwortet. Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Vieles bei dem man selbst sagt, dass es Quatsch ist könnte genau so sein und an anderer Stelle spielt uns der Verstand einen Streich.

Fazit:


Der Untertitel zu Harodim lautet: "Was wäre, wenn der Größte Terroranschlag der Geschichte ganz anders abgelaufen ist, als wir zu wissen glauben?". Man könnte denken, dass dieser lang geratene Untertitel passt. Doch wenn man genauer hinsieht dreht sich der Film nur in gewissem Maßen über den Anschlag auf das World Trade Center. Viel Platz nimmt auch die Kritik an der Politik und an den Medien ein.
Der Film selbst hat mich von Beginn an gefesselt. Das lag hauptsächlich an Michael Desante. Als jedoch Peter Fonda auftauchte verlor mich der Film. Ein Grund dafür ist sicherlich die Erzählweise von Peter Fonda. Die hatte auf mich eine ziemlich einschläfernde Wirkung - im wahrsten Sinne des Wortes. Doch die erste Hälfte ist wahnsinnig gut gemacht und regt zum Nachdenken und diskutieren an. Daher finde ich es super schade, dass er diese Qualität nicht durchgehend halten konnte.
Auch sehr Schade ist an dieser Blu-Ray, dass fehlende Bonusmaterial. Das Thema bietet soviel Spielraum. So viele Möglichkeiten. Und am Ende springen lediglich die Trailer zum Film und ein Making Of. Das Making Of ist aber sehr interessant und sollte man sich nach dem Film auch reinziehen.

Stark angefangen - Stark nachgelassen. Wenn man jetzt rangeht und, dass Gefühl mit dem man den Film verlässt - also dem schwachen Ende als Bewertungsgrundlage nimmt würde da nicht viel bei rumkommen. Doch das wäre dem Gesamtwerk absolut nicht angemessen. 
Deswegen gibt es abschließend immerhin noch 55% von mir.

Eure Meinung


Habt Ihr Harodim gesehen? Werdet Ihr euch Harodim ansehen und was denkt Ihr mehr Fact oder doch eher Fiction? Schreibts in die Kommentare!

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